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Physiotherapie: warum nur noch Privatpatienten

*******njoe Mann
611 Beiträge
Mehrere Seiten.....
Liebe professionelle Leistungserbringer im Gesundheitswesen.

Alles hat seine drei Seiten: die gute, die schlechte und die komische. Auf die komische möchte ich heute ausnahmsweise und nur vorerst einmal verzichten.

Die gute Seite: Als Selbständiger und wirtschaftlich handelnder Mensch kann ich den TE bestens verstehen. Wenn es ihm nicht nur um das Geld gehen würde, könnte er ja genausogut jeden Kassenpatienten 30 Minuten behandeln, dies wäre ihm rein theoretisch durchaus möglich. Die von Physiotheapeuten häufig nach aussen dargestellte Wahrnehmung, die GKV würde "nur" 15 Minuten bezahlen ist so gar nicht richtig. Die Behandlung muss vielmehr "mindestens" 15 Minuten dauern. Sofern also genügend Leute bereit sind, die Leistung privat zu honorieren ist es dem TE in der freien Marktwirtschaft jederzeit vergönnt, den Rahm abzuschöpfen und den weniger lukrativen Bodensatz anderen weniger begnadeten Physiokünstlern zu überlassen. Ein ganz wunderbarer Ansatz, wieder einmal dem Darwin`schen Prinzipium folgend.

Die schlechte Seite: immer weniger Patienten bekommen die notwendige physiotherapeutische Behandlung. Lange Wartezeiten sind die Folge und dafür umso kürzere Behandlungsintervalle. Schon seit Jahren werden außerdem die Verordner in allen möglichen Formen bedrängt, teurere und besser abzurechnende Heilmittel wie Fango oder Manuelle Therapie oder gar "Doppeltermine" zu verordnen. Die Kosten hierfür werden dann bei Regressprüfungen möglicherweise gezielt herausgefiltert und in durchaus belastenden Regressverfahren vor einem Gremium aus Kassenärztlicher Vereinigung und Vertretern der gesetzlichen Krankenversicherung und dem verordnenden Arzt wegen unwirtschaflicher Verordnungsweise in Rechnung gestellt. Gegebenenfalls bis zum Sozialgericht. Die Rechnung bezahlen also die Patienten in Form einer Quallitäts- und Quantitätsminderung, die Physioltherapeuten und zum Teil auch die Verordner. In der Regel wird in grösseren Praxen eine Mischkalkulation vorgenommen: Die deutlich höhere Sätze bezahlenden Privatpatienten kompensieren die geringere Vergütung der gesetzlich Versicherten.

Ist das gerecht? Ist das die Zweiklassengesellschaft, die Dalarna meint? Es ist eine Zweiklassengesellschaft, aber anders als von Dalarna gemeint *haumichwech*

Die Kostenersparnis bei den Heimitteln ist seit Jahren gesteuert und politisch gewollt. Wo sind die Berufsverbände, um dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten? Ich sehe keinerlei politische Kraft. Liebe Physios ihr lasst Euch abschlachten wie die Schafe! Wo seid ihr? Wo ist Euer Berufsverband und seine Vertreter? Ist das möglicherweise doch noch die komische Seite dieser Diskussion? Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man glatt daran denken.

Die neueste politische Strömung: im Rahmen eines Modellvorhabens entscheidet die/ der Leistungserbringer/in (Physiotheraput/in) über Art und Umfang der medizinisch notwendigen Heilmittel. Wird hier der Bock zum Gärtner gemacht?

Der MDK (wird von den Krankenkassen bezahlt) definiert dann, was ausreichend, wirtschaftlich und zweckmäßig ist.

Das stimmt so nur bedingt, immer häufiger entscheiden das die Sozialgerichte auf dem Boden sehr aufwändiger medizinischer Sachverständigengutachten, sofern der Versicherte den Mut hat oder die Unterstützung eines Sozialverbandes eine KOSTENLOSE!!! Klage vor dem zuständigen Sozialgericht einzulegen.

*sonne* aus München

Herr Marzipan
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